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Offener Brief an Ministerpräsident Kretschmer

Sehr geehrter Herr Kretschmer,

wir möchten mit einem offenen Brief auf ihren Tweet von heute gegen 15 Uhr antworten. Ihr Statement zeigt, ganz im Sinne der sächsischen CDU, dass zivilgesellschaftliches Engagement hier unerwünscht ist.

Wäre nach #Podelwitz gekommen. Aber Initiatoren verhindern gemeinsame Erklärung und klares Bekenntnis zu friedlichem Protest. Ich sage Ja zu Gesprächen zur Energiepolitik; Nein zu Gewalt und Blockaden. #mibrag #sachsen

— Michael Kretschmer (@MPKretschmer) 27 July 2018

Vor vier Wochen wurden Sie vom Bündnis Pödelwitz bleibt und der Degrowth-Sommerschule zu einer öffentlichen Diskussionsveranstaltung in der Region eingeladen, um dort mit Ihnen über die sozial-ökologische Transformation und eine Zukunft für Pödelwitz zu sprechen.

Trotz mehrfacher Rückfragen meldeten Sie sich erst heute mit einer Absage. Angeblich, weil sich die Initiator*innen nicht von Gewalt distanzieren würden. Auf die Frage, was an unserer Veranstaltung gewalttätig sei, antworteten Sie ausweichend und erklärten, dass Veranstaltungen der Klimabewegung im „globalen Zusammenhang“ zu sehen seien.

Durch die MIBRAG und unser profitorientiertes Wirtschafts- und Gesellschaftssystem wird massive Gewalt ausgeübt. Hier vor Ort werden Menschen zwangsumgesiedelt und Dörfer abgebaggert. Auch Extremwetterereignisse, wie die anhaltende Dürre, die hier in der Region zu Ernteausfällen und Fischsterben führt, werden sich im Zuge des Klimawandels häufen. Gerade im „globalen Zusammenhang“ heizt jede Tonne Kohle, die in Deutschland verbrannt wird, den Klimawandel weiter an. Durch Extremwetterereignisse, wie Stürme und Überschwemmungen sterben Menschen oder verlieren ihre Lebensgrundlage.

Das ist die Gewalt, gegen die wir uns stellen! Wir möchten Gesellschaft so gestalten, dass ein gutes Leben für Alle möglich ist. In den nächsten Tagen werden wir gemeinsam miteinander lernen, uns vernetzen und Alternativen für eine global gerechte Zukunft erproben.

Gesellschaftlicher Wandel braucht breite Bündnisse und vielfältige Aktionsformen. In der Vergangenheit wurden durch zivilen Ungehorsam wichtige Veränderungen erkämpft, die uns heute als selbstverständlich erscheinen. Angesichts der Dringlichkeit des Klimawandels und um eine Gesellschaft zu erkämpfen, die ein gutes Leben für Alle ermöglicht, solidarisieren wir uns als Klimacamp Leipziger Land mit Aktionen des zivilen Ungehorsams wie „Ende Gelände“ und „Kohle erSetzen!“.

Das Camp wird aufgebaut

Der Aufbau der Klimacamps hat begonnen. Etwa 30 Menschen werkeln gerade fleißig in Pödelwitz, bauen Zelte auf, legen Wasserleitungen für Waschbecken und bauen Kompostklos. In drei Tagen geht’s schon los. Wie ihr zum Camp kommt und was ihr alles mitbringen könnt findet ihr hier.

In der Nähe gibt es einen See, sodass ihr euch in der anhaltenden Hitzewelle bisschen abkühlen könnt. Wer Lust hat den Aufbau zu unterstützen kann auch jetzt schon anreisen. Morgens gegen neun findet ein Aufbauplenum statt, dort werden die anstehenden Aufgaben besprochen.

Mobi-Video: Wer macht Kohle mit der Kohle?

Wer macht eigentlich Kohle mit der Kohle?

Mibrag, RWE, EPH und PGE, diese Unternehmen bauen Braunkohle ab.
Für ihren Profit werden Lebensgrundlagen zerstört, das Klima verheizt und Menschen vertrieben, hier und anderswo in der Welt. Schluss damit.

Wir wollen Gesellschaft sozial, ökologisch und demokratisch gestalten. Das schaffen wir nur gemeinsam. Auf dem Klimacamp entwickeln wir Ideen, lernen miteinander und leben praktische Alternativen. Mit lauten und leisen Stimmen, Kooperation, Widerstand und guter Mukke.

Komm vorbei, stell deine Fragen und misch dich ein.
Für ein gutes Leben. Für alle.

Helfende Hände gesucht

Ihr wolltet schon immer mal wissen wie ein Klimacamp entsteht? Wie viele Menschen es braucht um ein Festzelt aufzustellen? Und wie werden eigentlich all diese Menschen verpflegt?

Das Klimacamp Leipziger Land rückt näher und  wir planen und organisieren wie wild – unter anderem den Auf- und Abbau! Damit dieser gelingt, freuen wir uns über eure Unterstützung!

Ab dem 23.7. finden sich Menschen auf dem Gelände in Pödelwitz zusammen, um die Campstrukturen aufzubauen – kommt dazu, wenn ihr helfen wollt!

Neben dem regen Tätigsein beim Aufbau des Camps wird dort auch Raum sein, die Menschen und Strukturen, die hinter dem Klimacamp im Leipziger Land stehen, kennenzulernen.

Auf jeden Fall eine super Gelegenheit euch einzubringen und in fröhlicher Atmosphäre gemeinsam ein Camp zu erschaffen.

Damit wir einen Überblick bekommen, wie viele Menschen zu welchem Zeitpunkt da sein werden, meldet euch doch gerne mit dem Betreff „Helfende Hände“ unter campleben-kcsc18 [ät] riseup.net.

Kohleradeln – Radtour zum Klimacamp Leipziger Land

Der BUND Sachsen lädt zur gemeinsamen Radanreise zum Klimacamp ein:

Treffpunkt: 29. Juli | 11 Uhr | Sachsenbrücke

„Das Klimacamp geht eine Woche mit Bildung, Vernetzung und Aktion. Der lokale Anlass ist dabei die drohende Zerstörung der Dörfer Pödelwitz und Obertitz für den Braunkohleabbau. Wir fahren zum Auftakt hin und werden dort rechtzeitig für das Dorffest in Pödelwitz ankommen. Artikel weiterlesen

Nächstes Vorbereitungstreffen: 06. bis 08. Juli in Leipzig

Du möchtest das Klimacamp aktiv unterstützen, z.B. in der Logistik, der Organisation des Programms oder der Öffentlichkeitsarbeit? Dann bist du herzlich zum nächsten Vorbereitungstreffen eingeladen. Das findet vom 06.07 bis 08.07 in Leipzig statt.

Wenn du teilnehmen möchtest, dann schreib einfach eine kurze Mail an prozess-kcsc18[at]riseup.net.

Wir freuen uns auf neue Unterstützer*innen!

Macht mit: Inforadtour zum Tagebau Vereinigtes Schleenhain und nach Pödelwitz

Le Klima und das Bündnis „Pödelwitz bleibt!“ laden zur Radtour „Die Phasen der Braunkohle“ ein:

Wann? 27. Mai, 10 Uhr
Wo? Eingang Rennbahn Scheibenholz, Leipzig

Klimawandel und Umweltverschmutzung sind zu allgegenwärtigen Themen in unserem Alltag geworden – und doch erscheinen sie immer weit entfernt und irgendwie unfassbar. Dies wollen wir bei einer gemeinsamen Radtour ändern. Die Radtour soll Ursachen und Folgen der Braunkohleverstromung im direkten Umfeld von Leipzig aufzeigen. Artikel weiterlesen

Geben Sie den vom Braunkohletagebau betroffenen Menschen endlich eine Stimme!

Deutschland wird die Klimaschutzziele 2020 verfehlen, trotzdem wird weiter Braunkohle abgebaggert, zu Lasten der Menschen, deren Dörfer zerstört werden und zu Lasten der Menschen, die von den Folgen es Klimawandels am stärksten betroffen sind.

Ob und wie die Lücke im Klimaschutz verkleinert werden kann und welche Rolle ein Kohleausstieg dabei spielen soll, wird von der neuen Bundesregierung in eine Kommission „Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung“ ausgelagert. Eine Beteiligung der Betroffenen ist nicht vorgesehen. Artikel weiterlesen

Es braucht starke soziale Bewegungen

Über 50 Menschen besuchten die Podiumsdiskussion „Pödelwitz? Ey Digger, bagger mich nicht an!“ zu den sozialen und ökologischen Folgen des Braunkohleabbaus in der Region Leipzig. Die Veranstaltung wurde vom „Bündnis Pödelwitz bleibt“ und „Prisma – Interventionistische Linke Leipzig“ gemeinsam organisiert.

In den randvollen Räumen der Rosa-Luxemburg-Stiftung diskutierten Felix Schultz von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE), Christopher Laumanns (Bündnis Pödelwitz bleibt!), Selma Richter (Klimagerechtigkeitsaktivistin) und Pao-Yu Oei (wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut für Technik und Infrastruktur, TU Berlin) unter der Moderation von Laura Rehberger miteinander und mit dem Publikum. Themen waren die Situation des von Abbaggerung bedrohten Dorfs Pödelwitz und wie der Kohleausstieg schnell und sozial-verträglich erfolgen kann. Artikel weiterlesen